Ein neues Badezimmer möchten jeder gerne alle 10 bis 15 Jahre haben, denn so häufig wandelt sich statistisch der Stil im Bad, ändern sich die Ansprüche an den eigenen Nassbereich, wechseln die Bedürfnisse an die Ausstattung, die Optik, die Technik im Bad.

Wo vor 15 Jahren noch fast jedes Bad eine Badewanne hatte, werden heute wahre Duschtempel eingebaut, im Zuge der immer rapider steigenden Energiepreise und auch der Wasserkosten gönnen sich die meisten Badbesitzer anstelle einer Wanne lieber eine schöne große Duschtasse mit Echtglas-Duschabtrennung.

Die Dusche soll heute möglichst flach und eine geringstmögliche Einstiegshöhe haben, nicht nur bei Senioren ist die ebenerdige Dusche angesagt. Viele denken auch schon voraus und renovieren bzw. sanieren das Bad so, dass in Zukunft mit weniger Änderungen ein barrierefreies rollstuhlgerechtes Bad entsteht. Man muß damit ja nicht warten, bis der Ernstfall eintritt und dann alles hopplahopp umgesetzt werden muß.

Auch im Mietshausbereich geht der Trend in diese Richtung: Badewanne raus, Dusche rein. Vermieter hören immer öfter die Frage nach dem Bad, d.h. eine Mietwohnung mit einem neuen bzw. gut gestalteten Bad haben sofort einen höheren Kaltmiete-Ertrag.

Das Bidet wurde vor 20 Jahren aus den Badezimmern verbannt, niemand wollte diesen Staubfänger mehr für teures Geld installiert haben. Heute - auch im Zuge von Wellness-Gedanken - ist das Bidet wieder vermehrt angesagt.

Das Urinal war nur extrem selten im Bad vertreten, es war ein Teil der Gastronomie, aber kein Eigenheimbesitzer ließ sich dieses `stinkende´ Teil im eigenen Bad installieren. Heute ist das Urinal insbesondere im Gäste-WC-Bereich, also auf der kleinen Toilette neben der Haustür im Erdgeschoss, voll angesagt. Deckel und eine neuartige absaugende Siphon-Technik garantieren eine schöne Optik und gute Gerüche im Raum - wenn denn der Platz dafür da ist.

Und schließlich das große Feld rund um den Waschtisch: Badmöbel werden nicht mehr aus Spanplatten zusammengeleimt und rechts und links vom Waschbecken an die Wand geschraubt! Einbauwaschbecken und Einlegewaschbecken bilden heute zusammen mit dem Badmöbel eine fertige Einheit, Hunderte von Optiken, Farben und Mustern sind im Angebot.

Die Armaturen der bekannten Hersteller erfüllen heute wesentlich höhere Geräuschklassen, bieten Farbspiele, das Wasser kommt nicht mehr nur durch den Perlator in Waschtisch, Bidet und Badewanne gesprudelt, sondern gleitet quasi über Einläufe und Ausläufe aus der Armatur. Insbesondere am Waschtisch haben die Designer perfekte Arbeit geleistet, hier ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei.

Fliesen werden schon seit 10 Jahren nicht mehr bis zur Decke verlegt! Diese Anwandlung von einem Schlachthaus (oft fehlt tatsächlich nur noch der Bodenablauf...) ist passe, heute werden hochwertige Fliesen gezielt z.B. als Fliesenspiegel im Bereich von Waschtisch oder WC gesetzt, immer häufiger kommen hier Glas, Stahlplatten, Marmor oder Granit zum Einsatz. Die Fliesen werden immer größer, die Fugen immer schmaler.

Die Raumwärme kommt nicht mehr so oft vom Heizkörper aus der Nische unter dem Fenster, sondern Handtuchheizkörper bzw. schön designte Badheizkörper erwärmen heute das Bad. Nebenbei werden die über den Heizkörper gehängten Badetücher und Handtücher wunderbar vorgewärmt. Alternativ gibt es heute auch für das kleinste Bad die Möglichkeit, eine Fußbodenheizung anzulegen.
Aber: Im Zuge der Umstellung auf echte Niedrigtemperatur-Heizsysteme wie die Wärmepumpe sind wieder größere Heizkörper im Badezimmer und WC notwendig. Verbannen Sie also nicht unbedingt schon während Ihrer Planung den `alten großen Heizkörper' aus dem Bad, sondern lassen Sie die Heizlast zuerst berechnen! Am Ende reicht nämlich ein Handtuchheizkörper alleine nicht aus, und bevor Sie einen zweiten Heizkörper irgendwo in einer Ecke des Bades hinzufügen müssen, denken wir lieber gemeinsam über einen passend großen Heizkörper für Ihr neues Bad gemeinsam nach.